Freie Trauung in einem Schloss


Zuletzt aktualisiert am 22. Dezember 2020 von Hochzeit.com

Nach dem Heiratsantrag an Silvester haben Maren und Philipp mehr als ein Jahr zur Planung und Vorbereitung ihrer Hochzeit zur Verfügung. Nach einer ausgiebigen Recherche nach Locations und Trauformen entscheiden Sie sich für eine freie Trauung im Rittersaal eines Schlosses.
hochzeit-im-schlossAllerdings bleibt der Hochzeitstag nicht ohne Missgeschicke. Die von den Trauzeugen angemietete Limousine bringt die Braut nicht direkt zum Schloss und zu Fuß gehen wertvolle Minuten verloren… Mit einer kleinen Verspätung findet die Trauung statt und es folgt eine rauschende Hochzeitsfeier, die erst in den Morgenstunden endet.

Heiratsantrag: Wer hat wen und wie den Heiratsantrag gemacht?

Der Heiratsantrag war sehr klassisch. Mein Mann hat am Silvesterabend die Frage aller Fragen gestellt. Ich muss dazu sagen, dass wir beide leicht beschwipst waren. Um Punkt zwölf wünschte er mir erst ein Frohes Neues Jahr und danach kniete er sich vor mich und zuppelte eine Ringschatulle aus seiner Jackentasche und fragte mich: „Willst du meine Frau werden?“ Da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, begann ich zu schreien: „Oh mein Gott, oh mein Gott!“ Aber natürlich habe ich dann noch mit „Ja“ geantwortet.

Hochzeitsplanung: Wer war für die Organisation zuständig und wie haben Sie begonnen?

Mit der Hochzeitsplanung haben wir uns – Gott sei Dank – sehr viel Zeit gelassen. Die Hochzeit fand erst über ein Jahr nach dem Antrag statt. Die ersten Schritte der Planung begannen mit der Recherche von Lokalitäten und Trauungsformen. Da wir uns nicht auf Anhieb einig waren, habe ich die Planung in die Hand genommen. Mein (jetziger) Mann enthielt sich vorallem bei Dekofragen seiner Stimme, da er der Meinung war, dass ich mich in diesem Themenfeld besser auskennen würde. Womit er natürlich recht hatte.

Wir entschieden uns dann für eine sehr traditionelle Hochzeit mit Freunden und Familie. Als nächstes sollten die Trauzeugen bestimmt werden. Jeder suchte sich vier Trauzeugen aus, und alle haben zugesagt. Viel von der Planung z.B. für den Polterabend und den Jungesellen bzw. Jungesellinnen Abschied übernahmen die Trauzeugen. Eine ganz wichtige Rolle bei den Vorbereitungen spielte auch meine Mutter, die mir in allen Fragen zur Seite stand. Ich denke, dass ein „Team“ an guten Freunden sehr wichtig ist, wenn man eine Hochzeit planen will.

Trauung: Wie haben Sie sich trauen lassen?

Wir haben uns für eine freie Trauung im Rittersaal eines Schlosses entschieden. Die standesamtliche Trauung fand zwar nicht am selben Tag, aber am selben Wochenende statt. Die freie Trauung konnte nur dann im Rittersaal stattfinden, wenn auch die standesamtliche Trauung im selben Ort stattfindet. Deshalb entschieden wir uns für eine Trauung in einem Nachbarort.

Eine freie Trauung läuft ähnlich ab wie eine kirchliche Trauung, nur dass das Paar und seine Geschichte im Mittelpunkt steht und es keinen Bezug zu Gott gibt. Auch bei einer freien Trauung werden Lieder gesungen und etwas über das Paar erzählt. Und am Ende steht selbstverständlich die Vermählung und das Tauschen der Ringe. Die freie Trauung war eine sehr gute Entscheidung für uns persönlich, da jeder damit etwas anfangen kann auch wenn er nicht gläubig ist.

Brautmode: Für welches Braukleid und Accessoires haben Sie sich entschieden?

Ich habe mein Brautkleid auf einer Modenschau gekauft. Der Vorteil dabei war, dass man sich viele Modelle anschauen konnte, die von einer Frau getragen wurden und nicht nur auf dem Bügel hängen. Das ist auch ein Tipp für jede zukünftige Braut von mir: Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben zu einer Modenschau zu gehen, probieren sie ganz viele Kleider an, auch die, die auf dem Bügel unscheinbar wirken. Oftmals sind diese Kleider die Besten.

Es war ein klassisches Kleid mit Reifrock und Schleier. Die Form des Kleides war oben schmal und unten Medium weit. Da ich nicht der bräunste Typ bin, habe ich mich für einen Champagner Ton entschieden, da mir weiß zu hart im Kontrast war.

Hochzeisfeier: Wo und wie haben Sie Ihre Hochzeit gefeiert?

Die Hochzeitsfeier fand in einem Saal statt. Die Bewirtung der Gäste übernahmen die Kellnerinnen der angeschlossenen Wirtschaft. Wir entschieden uns für eine einheitliche Vorspeise und eine Suppe, der Hauptgang dagegen wurde als Buffet serviert.

Die Hochzeitstorte war ein großes Herz, belegt mit Erdbeeren und den Mitternachtssnack gab es wieder in Buffetform. Die Feier war sehr schön, da eine Liveband spielte, die sich genau an den Gästen orientierte. Wenn viele Gäste eine Pause brauchten hat die Band auch eine gemacht, aber wenn die Stimmung auf dem Höhepunkt war, hat die Band weitergespielt. Die Musik war wild gemischt, so dass für jeden etwas dabei war.

Die Dekoration des Saals war sehr klassisch mit Hussen über den Stühlen, weißen Tischdecken und silbernen Kerzenständern. Nur die Blumen waren sehr knallig. Passend zu meinem Brautstrauß mit pinken Rosen. Wir hatten uns gewünscht, dass es nicht allzuviele Spiele gibt und unsere Trauzeugen haben sich daran gehalten. Der klassische Schleiertanz durfte aber dennoch nicht fehlen. Hauptsächlich waren wir aber mit tanzen beschäftigt. Da die Feier erst um sieben Uhr morgens zu Ende war, denke ich, dass es auch den Gästen sehr gefallen hat.

Dekoration: Wie war die Kirche und Location der Hochzeisfeier dekoriert?

Die Dekoration im Rittersaal war sehr schlicht, da der Raum an sich sehr pompös ist. Im Saal dagegen war alles auf meinen Brautstrauß abgestimmt. Schlichte weiße Stuhlhussen und Tischdecken mit silbernen Kerzenständern. Aber wie auch mein Brautstrauß mit pinken und weißen Rosen.

Schönsten Momente: Was waren die schönsten Momente und Erlebnisse des Hochzeitstag?

Ich kann nur ganz schwer einen schönsten Moment herauspicken, da ich den ganzen Tag sehr genossen habe. Vielleicht lag es auch daran, dass alles perfekt organisiert war und ich mir um nichts Sorgen machen musste.

Aber einer der schönsten Momente war auf jedenfall, als eine Freundin von uns bei der Trauung „Das Beste“ von Silbermond gesungen hat. Und der Moment als wir uns die Ringe ansteckten im Rittersaal, denn da war es endgültig. Aber auch das Tanzen mit den Gästen später auf der Feier war einfach herrlich. Wie gesagt ich kann mich einfach nicht entscheiden.

Missgeschicke: Was ist am Hochzeitstag schiefgegangen?

Zu Beginn ging sofort etwas schief. Meine Trauzeuginnen überraschten mich mit einer Stretchlimousine für die Fahrt zum Schloss. Doch dann weigerte sich der Fahrer bis ganz nach oben zu fahren, da er befürchtete oben nicht wenden zu können. Das hieß für mich, dass ich einen Weg hochgehen musste der sehr sehr steil war und auch noch mit Kopfsteinpflaster belegt war. Natürlich kam ich dadurch zu spät und die Gesellschaft wurde schon langsam unruhig.

Und am Ende der Feier wollte mich mein Mann über die Schwelle tragen, doch leider war er nach diesem Tag zu schwach und lies mich fast fallen. Aber ich konnte mich nochmal retten und bin doch lieber selbst in das Hotelzimmer über dem Saal gelaufen. Der Rest ging zu unserer Überraschung glatt.

Flitterwochen: Was war ihr Reiseziel für die Flitterwochen?

Leider konnten wir nicht in die Flitterwochen fahren, da ich selbstständig bin und nicht weg konnte. Wir haben es dann einige Monate später nachgeholt. Wir sind dann nach Schweden gefahren, für 10 Tage ohne konkretes Ziel.

Hochzeitskosten: Wie hoch waren die Gesamtkosten Ihrer Hochzeit?

Ich habe die Kosten nicht zusammengerechnet, da es mich dann vermutlich umgehauen hätte. Aber wenn ich es überschlage und Polterabend, Standesamt und Freie Trauung zusammenrechne komme ich vermutlich auf um die 10.000€.

Tipps & Ratschläge: Was sind Ihre Tipps für Paare, die ihre Hochzeit planen?

Mein Tipp ist: Fangen Sie früh genug mit der Planung an und lassen Sie sich helfen, wenn es Ihnen angeboten wird. Man muss an so viele Dinge denken, was sich nur schwierig alleine bewältigen lässt.

Behalten Sie immer die Gäste im Hinterkopf und planen Sie nicht an der Gesellschaft vorbei. Und nicht zu vergessen: Genießen Sie Ihre Hochzeit in vollen Zügen, alles ist ganz schnell vorbei, obwohl man so lange geplant hat.

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