Bräuche rund um die Hochzeitstorte


Zuletzt aktualisiert am 2. Mai 2021 von Hochzeit.com

Die Hochzeitstorte ist ein fester und wichtiger Bestandteil der Hochzeitsfeier und darf am schönsten Tag im Leben von Braut und Bräutigam nicht fehlen. Doch um die Hochzeitstorte ragen sich viele Mythen und Bräuche, die den meisten Paaren gar nicht bekannt sind. Wir geben Ihnen einen groben Überblick zum Thema Hochzeitstorte – und wieso sie so wichtig für die Hochzeitsfeier ist.

Hochzeitstorte

Die Geschichte der Hochzeitstorte

Überlieferungen besagen, dass es bereits im alten Rom Brauch war, Hochzeitskuchen zu servieren. Damals handelte es sich allerdings um einen trockenen Mandelkuchen, der über den Köpfen von Braut und Bräutigam zerbröselt wurde. Anschließend ließ sich die gesamte Hochzeitsgesellschaft die Krümel schmecken. Zucker wie auch Mehl waren damals Lebensmittel, die besonders teuer waren. Dieser Brauch sollte dem Brautpaar somit Wohlstand und Reichtum garantieren. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein war dann das Hochzeitsbrot wichtiger Bestandteil der Trauung. Extra zur Hochzeit wurde ein großes Laib Brot gebacken, das vor dem Anschnitt vom Pfarrer gesegnet wurde. Das erste Stück bekam die Braut, die das Brot jedoch nicht aß, sondern dazu verwendete, um später den ersten Sauerteig für Brot anzusetzen. Das zweite Stück wurde von den Brautleuten verzehrt und auch die restlichen Gäste durften sich dann bedienen.

Die heutige Hochzeitstorte hat ihren Ursprung wiederum im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit nahm der Beruf des Bäckers an Bedeutung zu. Insbesondere der Adel machte hiervon Gebrauch und ließ sich zu besonderen Feierlichkeiten üppig verzierte Torten anfertigen.

Die Bräuche rund um die Hochzeitstorte

Das Anschneiden

Das Anschneiden der Hochzeitstorte wird auf jeder Hochzeit zelebriert. Meistens versammeln sich die anwesenden Hochzeitsgäste um das Brautpaar und warten gespannt auf den Anschnitt. Laut Brauch sagt der Ablauf viel über den Verlauf der Ehe aus. Das Messer wird vom Paar gemeinsam zur Torte geführt, doch entscheidend ist die Hand, die oben liegt. Wer die Führung übernimmt, der wird auch in der Ehe das Sagen haben.

Hochzeitstorte anschneiden

Die Zutaten

Bei der Gestaltung der Hochzeitstorte kommt es mit Sicherheit auf den eigenen Geschmack an. Doch es heißt auch, dass eine Zutat auf keinen Fall fehlen darf: Marzipan. Insgesamt besteht Marzipan aus drei verschiedenen Komponenten: Rosenöl, Zucker und Mandeln. Dabei symbolisieren alle drei Hauptbestandteile eine wichtige Eigenschaft. Der süße Zucker steht für Liebe und Glück. Die Bitterkeit der Mandeln soll hingegen die schlechten Zeiten symbolisieren, die als Paar bewältigt werden müssen. Und das Rosenöl steht für Liebe und Leidenschaft.

Die Tortenfarbe

Klassische und traditionelle Hochzeitstorten sind weiß. Diese Farbe steht für Unschuld und Reinheit. Die Braut tritt gewöhnlich in einem weißen Kleid vor den Altar – diese Verbindung zum Kuchen spielte vorwiegend in früheren Zeiten eine Rolle. Damals wurde die Hochzeitstorte deswegen auch oftmals Brautkuchen oder Kuchen der Braut genannt. Außerdem konnten sich nur die reichsten Familien eine weiße Torte leisten. Denn früher wurden Hochzeitstorten mit einer Glasur aus Zucker veredelt – und Zucker war ein echtes Luxusgut.

Das erste Stück

Wurde die Torte angeschnitten, füttern sich Braut und Bräutigam traditionell mit dem ersten Stück Kuchen. Das soll ein Zeichen für die gegenseitige Fürsorge sein, von der die Ehe bestimmt wird. Erst danach macht sich das Brautpaar daran, die Stücke für die Gäste zu verteilen.

Die Höhe der Torte

Eine klassische Hochzeitstorte besteht immer aus drei Stockwerken. Diese Zahl soll für die Heilige Dreifaltigkeit – Vater, Sohn und Heiliger Geist – stehen. Manche Paare interpretieren die dreistöckige Hochzeitstorte auch anders – Liebe, Heirat und Eheleben. Es gibt auch fünfstöckige Torten, die wiederum einzelne Lebensabschnitte symbolisieren. Neben der Geburt geht es dann um Kommunion/Konformartion, Heirat, Kinder und Tod.

Torte einfrieren

Die obere Etage einer Hochzeitstorte ist absolut tabu, denn dieses Stück wird nach der Hochzeit eingefroren. Ein Brauch besagt, dass ansonsten ein großes Unglück über das Brautpaar hereinbricht. Außerdem ist es mittlerweile Tradition, dass Braut und Bräutigam dieses Stück Hochzeitstorte an ihrem ersten Hochzeitstag gemeinsam genießen, um sich den schönen Tag noch einmal in Erinnerung zu rufen.

Die Wichtigkeit der Hochzeitstorte

Zwar ranken viele Mythen um die Hochzeitstorte, doch es sind nicht weniger Bräuche, die mit der Torte in Verbindung stehen. Auf einer klassischen, traditionellen Hochzeitsfeier darf die Hochzeitstorte unter keinen Umständen fehlen. Mittlerweile stehen bei der Gestaltung auch keinerlei Grenzen mehr im Weg. Wer hingegen mehr Abwechslung wünscht, der kann auch auf verschiedene Alternativen zur Hochzeitstorte setzen und seine Gäste überraschen.

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