Deutsch-russische Hochzeit: Tipps für die Russkaja Swadba
Zuletzt aktualisiert am 15. April 2021 von Hochzeit.com
Etwa jede achte Ehe wird in Deutschland von Menschen mit unterschiedlicher Staatsangehörigkeit geschlossen. Besonders häufig treten deutsch-russische Paare vor den Altar, deren jeweiliger kultureller Hintergrund sich auch in der Gestaltung der Hochzeit, der Russkaja Swadba, widerspiegelt. Viele der deutschen und russischen Bräuche einer Hochzeitsfeier lassen sich mit etwas Kreativität miteinander kombinieren und auch sprachliche Barrieren können mit der richtigen Vorbereitung überwunden werden. Alles über die Deutsch-russische Hochzeit erfahren Sie hier:
Tipps für Location, Essen und Deko für eine Deutsch-russische Hochzeit
Wie bei einer deutschen Hochzeit auch müssen im Vorfeld viele Dinge wie die Location, das Essen, die Dekoration und das Programm geplant und organisiert werden. Der Aufwand für eine deutsch-russische Hochzeit gestaltet sich jedoch meist wesentlich größer, weil die Bräuche zwei verschiedener Kulturen miteinander verbunden und in Einklang gebracht werden müssen.
Bei der Wahl der Location ist es eher ratsam einen Saal zu mieten, da in der Regel viele Gäste erwartet werden und man so flexibler ist in Hinblick auf die Dekoration, das Essen, die Musik und mehr Platz für das Programm zur Verfügung hat. Reisen viele Gäste aus Russland an, ist auch ein Saal in einem Hotel empfehlenswert, das gleichzeitig auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
Moderator führt durchs Programm
Abhängig von der Anzahl der russischen Gäste empfiehlt sich ein zweisprachiger Moderator, der die Hochzeit moderiert, durch das Programm führt und Trinksprüche ausspricht. Auf Russisch nennt sich eine Person, die diese Funktion innehat, „Tamada“. Wenn sich das Paar für einen Tamada entscheidet, der bereits vor der Hochzeit dem Brautpaar beratend zur Seite steht, sind einige Aspekte zu beachten:
- Der Empfang muss professionell organisiert und der Ablauf abgesprochen sein.
- Die Aufgaben des Tamada und die des Brautpaares müssen abgeklärt werden.
- Es muss entschieden werden, in welcher Sprache der Tamada moderiert.
- Gehört der Tamada zur Band, muss festgelegt werden, welche Musik während der Moderation gespielt wird.
- Unter Einbezug der Wünsche des Brautpaares ist der Tamada zuständig für das spielerische Programm.
Für Musik kann eine Band sorgen, die sowohl deutsche als auch russische Lieder spielt. Auch hier finden sich im Internet einige Künstler. Möchte man jedoch lieber einen DJ, der auch noch bis zum nächsten Morgen Musik auflegt, besteht die Möglichkeit, ihm die gewünschten CDs mit deutscher und/oder russischer Musik direkt auszuhändigen oder gemeinsam eine Playlist festzulegen.
Schlichte Eleganz vs. russischer Pomp
Um Akzente beider Nationalitäten zu setzen, kann die Dekoration sowohl russische als auch deutsche Elemente enthalten, beispielsweise als Mischung aus schlichter Eleganz und einer etwas pompöseren Dekoration mit viel Glanz. Unverzichtbar für eine deutsch-russische Hochzeit ist der sogenannte Brauttisch, also ein Tisch auf einem leicht erhöhten Podest, an dem das Brautpaar während der Feier Platz nimmt.
Beim Essen empfiehlt es sich, auf ein Buffet auszuweichen. Denn so lassen sich am einfachsten deutsche und russische Speisen miteinander kombinieren. Außerdem steht das Essen rund um die Uhr zur Verfügung und stilt so jeden Hunger. Im Internet finden sich einige Anbieter, die auf ein deutsch-russisches Catering spezialisiert sind.
Spiele und Bräuche für eine deutsch-russische Hochzeit
Das Wichtigste beim Kombinieren unterschiedlicher Bräuche ist, dass diese für Unterhaltung sorgen und dem Brautpaar Spaß machen. Für eine russische Hochzeit, auch „Russkaja Swadba“ genannt, ist es beispielsweise typisch, dass das Brautpaar in ein Stück Brot beißen muss. Wer das größere Stück hat, wird die Führung in der Ehe übernehmen. Zu vergleichen ist dieser Brauch mit dem deutschen Baumstammsägen. Hier kann sich das Paar für eine Variante entscheiden oder aber einfach beides machen.
Ein weiterer beliebter russischer Brauch besteht im Ausruf des Wortes „Gorko“, bei dem sich das Brautpaar jedes Mal küssen muss. Übersetzt bedeutet es „bitter“ und ist angelehnt an den Geschmack von Wodka. Wird „Gorko“ gerufen, sollen alle Hochzeitsgäste einen Schluck der typisch russischen Spirituose zu sich nehmen. Um den bitteren Geschmack des Wodkas zu überdecken, gibt sich das Brautpaar süße Küsse.
- in ein Stück Brot beißen
- das Rufen von „Gorko“
- den Brautschuh auslösen
- Banja am nächsten Morgen
Rechtliche Fallstricke bei einer deutsch-russischen Hochzeit
Sind beide Partner – unabhängig von ihrer Herkunft – deutsche Staatsbürger, erfolgt die standesamtliche Eheschließung wie bei deutsch-deutschen Paaren. Anders verhält sich dies, wenn ein Ehepartner keinen deutschen Pass besitzt. In diesem Fall wird ein Heiratsvisum benötigt. Zudem gibt es in Russland kein Ehefähigkeitszeugnis und keine Bescheinigung des Familienstandes, was jedoch vom deutschen Standesamt verlangt wird.
Wichtig ist, dass alle russischen Urkunden mit einer Apostille versehen sind. Einige Standesämter verlangen dabei eine Übersetzung durch einen in Deutschland vereidigten Übersetzer. Des Weiteren sollte die deutsche Heiratsurkunde auch in Russland mit einer Apostille versehen werden.