Hochzeitsbräuche – bayerische Bräuche mit Tradition


Zuletzt aktualisiert am 2. Mai 2021 von Hochzeit.com

In Bayern werden Traditionen und Bräuche sehr ernst genommen. Da ist auch die Hochzeit keine Ausnahme. Im Rahmen einer Trauung gibt es verschiedenste bayerische Traditionen, die wichtig sind. Einen kleinen Einblick in die bedeutendsten Hochzeitsriten liefern wir mit diesem Ratgeber.

Hochzeitsbräuche in Bayern

Das Kranzlpaar – mehr als nur Trauzeugen

Nicht nur in Bayern ist es üblich, dass sich das Brautpaar aus dem Freundeskreis Hilfe holt. Die Trauzeugen gibt es bei den meisten Hochzeiten. Doch das bayerische Kranzlpaar ist weit mehr. Es unterliegt vor allen Dingen sehr strengen Anforderungen. Das betrifft den Lebensstatus und auch die persönlichen Ziele im Leben. Mann und Frau bilden das Kranzlpaar – und beide Personen müssen unverheiratet sein. Die Aufgaben decken sich im Grunde mit denen, die klassische Trauzeugen zu erfüllen haben. Doch beim Hochzeitstanz kommt die bayerische Tradition zum Tragen. Nach dem Hochzeitstanz hat das Kranzlpaar die Aufgabe, immer als erstes Paar auf der Tanzfläche zu stehen. Bevor das Brautpaar sich auf die Tanzfläche verirrt. Sollte es das Kranzlpaar nicht schaffen, dann wird eine Lokalrunde fällig. Schlechtes Timing kann teuer werden, denn auf einer bayerischen Hochzeit sind gut und gerne um die 100 Hochzeitsgäste anwesend.

Das „Gstanzl“ – die Brautentführung

Ein weiterer Brauch, der auch hierzulande zugegen ist: die Brautentführung. Die Entführung der Braut ist grundsätzlich also keine bayerische Tradition, aber es gibt eben doch Feinheiten. Denn bei der Auslöse offenbart sich eine spezielle Aufgabe mit dem Namen „Gstanzl“. Es handelt sich dabei um ein traditionelles Lied, das einen folkloristischen Charakter hat. Gesungen wird das Lied im Dreiviertelakt – mehr Mundart geht eigentlich nicht mehr. Die meisten Bräutigame scheitern an dieser Aufgabe. Doch die Bewältigung ist notwendig, um die Braut zu finden.

Der Hochzeitslader – der lustige Hochzeitsplaner

Der Hochzeitslader ist in Bayern für eine Hochzeit unerlässlich. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Weddingplaner und Moderator. Er fungiert vor allen Dingen als Unterstützung. Das bedeutet, dass er gemeinsam mit dem Brautpaar die Vorbereitungen trifft und die Hochzeitsfeier organisiert. Dabei geht es aber nicht nur um die reine Organisation, sondern auch um die Unterhaltung der Hochzeitsgäste. Der Hochzeitslader ist für lustige Sprüche, die Vorstellung der Gäste und viele andere Aufgaben zuständig. In Bayern sehr verbreitet ist auch das „Gstanzlsinigen“. Scherzhaft bis derb macht sich der Hochzeitslader über das Brautpaar und die Hochzeitsgäste lustig. Damit diese Showeinlage auch wirklich für Freude sorgt, ist es wichtig, dass das Paar sich für einen Lader entscheidet, der einen möglichst ähnlichen Humor hat.

Tradition und Moderne vereinen sich

Bayerische Hochzeitstraditionen sind für viele Paare wichtig. Und in Bayern gibt es kaum eine Trauung, die ohne solche Bräuche und Traditionen auskommt. Das ist auch gut so, denn Bräuche sind für den Start in eine Ehe sicherlich von Vorteil. Immer öfter entscheiden sich gerade junge Brautpaare dazu, Bräuche und Traditionen mit modernen Riten zu vereinen. Im Grunde können das alle Paare ganz individuell entscheiden. Wichtig ist am Ende schließlich nur, dass Braut und Bräutigam die Hochzeitsfeier genießen können, die sie sich sehnlichst gewünscht haben. Und dann müssen Bräuche und Traditionen auch nicht immer ganz so ernst betrachtet werden. Dennoch ist es unweigerlich schön, wenn der eine oder andere Brauch in die Hochzeit einfließt.

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