Hochzeitsbrauch aus England – das Strumpfbandwerfen
Zuletzt aktualisiert am 25. Mai 2020 von Hochzeit.com
Hochzeitsbräuche gehören zu einer traditionellen Hochzeit einfach dazu. Aber nicht nur hierzulande haben sich viele Bräuche etabliert, auch im Ausland gibt es spannende Traditionen rund um die Hochzeit. Auf einen tollen Hochzeitsbrauch aus England – das Strumpfbandwerfen – gehen wir in diesem Ratgeber ein.
Das Strumpfbandwerfen – der Hintergrund
Das Strumpfbandwerfen stammt aus England und ist für die Männer wie das Brautstraußwerfen der Braut. In England ist es üblich, dass der Bräutigam das Strumpfband seiner Ehefrau nimmt und in die Menge der anwesenden Junggesellen wirft. Dem Fänger des kleinen Stoffstückes steht – laut Brauch – eine baldige Hochzeit ins Haus. Kurz gesagt ist das Strumpfbandwerfen das männliche Pendant zum Brautstraußwerfen.
Das Strumpfbandwerfen – so funktioniert es
Das Strumpfbandwerfen wird traditionell richtig zelebriert. Denn erst einmal gilt es, das Strumpfband überhaupt zu bekommen. Und dafür muss der Bräutigam etwas tun – es der Braut abnehmen. Das geschieht, indem die Braut ihr Hochzeitskleid langsam und Stück für Stück nach oben schiebt, bis das Band zu sehen ist. Danach nimmt der Bräutigam seiner Braut das Strumpfband ab. Normalerweise geschieht das ganz gesittet, doch es gibt auch Paare, die diesen Schritt etwas freizügiger gestalten. Bei manchen Hochzeitspaaren muss der Bräutigam seiner Braut das Stück Stoff mit den Zähnen ausziehen. Das ist nicht nur lustig anzusehen, sondern sogar garantiert für gute Stimmung bei der Hochzeitsgesellschaft. Der Bräutigam stellt sich nach dem erfolgreichen Entfernen mit dem Rücken zu den Gästen und dann wird das Strumpfband mit einem Wurf in die Menge geschleudert. Einer der anwesenden Junggesellen hat dann das Glück, das Band zu fangen. Traditionell handelt es sich bei ihm um den nächsten Bräutigam.
Wann wird das Strumpfband geworfen?
Das Werfen des Strumpfbandes wird bei vielen Hochzeitsfeiern direkt nach dem Werfen des Brautstraußes abgehalten. Das passt am ehesten und außerdem stehen ohnehin alle Hochzeitsgäste. Die Stimmung ist gut und vielleicht versteht sich die Fängerin des Brautstraußes auf Anhieb mit dem Fänger des Strumpfbandes – das würde doch ideal passen. Eine Ausnahme sollten Sie aber machen, wenn die Braut den Brautstrauß direkt nach der Trauung vor der Kirche oder dem Standesamt wirft. Das wäre mit dem Strumpfband dann doch eher unpassend.
Weitere Varianten des Hochzeitsbrauchs
Zwischenzeitlich haben sich neben dem traditionellen Brauch noch weitere Varianten etabliert. Die beliebteste Abwandlung ist sicherlich die Versteigerung des Strumpfbandes, die ihre Wurzeln eigentlich in Frankreich hat. Entweder wird hierzu ein Auktionator benannt oder Braut / Bräutigam übernehmen die Verhandlungen selbst. Die Braut trägt das Strumpfband während der Versteigerung noch. Mit jedem Gebot rutscht das Kleid jedoch ein kleines Stückchen weiter nach oben – das soll den Spannungsbogen aufrechterhalten und die anwesenden Männer zum Bieten animieren. Und erfahrungsgemäß klappt das auch wunderbar.
Klassisch oder modern – das Strumpfbandwerfen
Hierzulande ist das Strumpfbandwerfen sicherlich nicht annähernd so verbreitet wie in England. Doch auf immer mehr Hochzeitsfeiern wird der Brauch integriert. Ob es sich dabei um die traditionelle Variante oder die moderne Abwandlung handelt, spielt mit Sicherheit keine Rolle. Es ist eine schöne Abwechslung auf der Feier und eine tolle Möglichkeit für den Bräutigam, die unverheirateten männlichen Gäste zum Mitmachen zu animieren. Wobei sicherlich die Abwandlung am ehesten geeignet ist, wenn das Ziel darin liegt, die Haushaltskasse noch einmal extra aufzubessern. Am Ende haben aber beide Varianten das Zeug dazu, für den einen oder anderen Lacher auf der Hochzeitsfeier zu sorgen.