Hochzeitsmythen – wahr oder falsch?


Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 von Hochzeit.com

Wer die eigene Hochzeit plant, denkt nicht nur an Gästeliste, Catering und Tanzunterricht, sondern auch an Mythen und Traditionen. Dabei gibt es Bräuche, die schon seit Jahrhunderten gepflegt werden und andere, die nur gerüchteweise im Umlauf sind und keinen Wahrheitsgehalt besitzen.

3. Trauung von Protestanten mit konfessionslosen oder nicht christlichen Partnern.

Die Braut wird vom Vater zum Altar geführt

Dass der Brautvater seine Tochter zum Altar führt, geht noch auf patriarchale Zeiten zurück, in denen die Frau als Besitz des Mannes angesehen wurde und somit den „Besitzer“ wechselte. Aus diesem Grund lehnen viele moderne Brautpaare diesen Brauch ab. Man kann es aber auch romantischer sehen, indem die Braut aus der elterlichen Fürsorge in die des Ehemannes übergeben wird. Auch in manchen Kirchen wird dieser Brauch nicht mehr gern gesehen, bei einer standesamtlichen Hochzeit ist dies jedoch dem Ehepaar überlassen. Heutzutage gibt es auch die Abwandlungen, dass beide Eltern das Paar begleiten oder auch die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern in den Trauungsraum einlaufen.

Braut in weiß

Die Braut trägt immer Weiß

Dieser Mythos ist wohl den meisten bekannt und wird als alte Tradition angesehen. Dass die Braut Weiß trägt, kam tatsächlich aber erst im 20. Jahrhundert auf. Davor war es üblich, dass die Frau ihr bestes Sonntagskleid trug und dies war in der Regel Schwarz. Das hatte vorwiegend finanzielle Gründe: Es musste kein neues Kleid gekauft werden, dunkle Stoffe waren billiger und man konnte es zu vielen anderen Gelegenheiten tragen. Dagegen war Weiß eher unpraktisch. Das weiße Kleid kam erst in Mode als 1840 Königin Victoria Prinz Albert von Sachsen-Coburg in einem cremefarbenen Kleid heiratete. Welche Farbe das Hochzeitskleid am Ende hat, ist also der Braut überlassen.

Der Ehering – rechts oder links?

Der Ehering symbolisiert die Liebe und Verbundenheit des Brautpaares und gehört somit auf jeden Fall zu einer Hochzeit dazu. In Deutschland wird der Ehering in der Regel rechts getragen. Dies liegt in unserer christlichen Tradition begründet, da die Christen die rechte Seite als die gute betrachten. International weiter verbreitet ist jedoch das Tragen an der linken Hand. Dieser Brauch geht auf die Ägypter und Griechen zurück, die diese Seite bevorzugen, da sie näher am Herzen liegt und somit eine direkte Verbindung zwischen Ehe- und Liebessymbol besteht.

Eheringe

Das verflixte siebte Jahr

Dass die meisten Hochzeiten im siebten Jahr geschieden werden ist ebenfalls ein Mythos, der nicht stimmt. Die meisten Ehen werden schon davor geschieden. Allerdings halten Ehen länger, wenn sie das zehnte Jahr überstanden haben. Man kann das Ende einer Ehe also nicht auf eine Zahl schieben, sondern nur auf sich selbst. Bekannt wurde der Mythos übrigens durch einen gleichnamigen Film mit Marilyn Monroe aus dem Jahr 1955 in dem Sinne, wie wir ihn heute kennen. Vorher stand der Ausdruck in den USA für eine ansteckende Hautkrankheit, die man besonders unbeliebten Mitmenschen wünschte.

Die Scheidung ist im Ausland schneller

Hochzeit in Dubai

Das Thema Scheidung sollte bei so einem schönen und romantischen Ereignis wie einer Hochzeit zwar nichts zu suchen haben, aber auch diese gehört dazu und unterliegt falschen Annahmen. So hält sich etwa das Gerücht, dass eine Scheidung im Ausland schneller vonstattengeht als in Deutschland. Dies ist ein Mythos der so nicht stimmt. In Deutschland ist das Trennungsjahr üblich, welches besagt, dass die Eheleute mindestens ein Jahr getrennt voneinander leben müssen, bevor sie die Scheidung einreichen dürfen.

Dies kann in Ausnahmefällen auch beschleunigt werden, zum Beispiel wenn Gewalt, Missbräuche oder Alkohol der Grund sind. Die Scheidung im Ausland ist dazu vergleichsweise nicht schneller. Hinzu kommt, dass entweder mindestens ein Ehepartner die jeweilige Staatsangehörigkeit benötigt oder seinen ständigen Wohnsitz im betreffenden Land haben muss. Nur dann wird die Scheidung auch in Deutschland anerkannt.

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