Hochzeitsanzug
Zuletzt aktualisiert am 1. April 2021 von Hochzeit.com
Etwa drei Monate vor der Trauung wird es Zeit für den Hochzeitsanzug. Bei der Shoppingtour für die Bräutigam Mode kann sich der Mann von seiner Verlobten oder den Eltern beraten lassen. Wichtig ist, dass er eine Ahnung von der Farbe und dem Stil des Brautkleides besitzt. Nur so kann ein perfekt passender Hochzeitsanzug ausgewählt werden.
Der Smoking als Hochzeitsanzug
Traditionell ist der Smoking ein typischer Abendanzug, der den Cut ablöst. Seit einiger Zeit ist es kein Fauxpas mehr, den eleganten Smoking auch am Tag der Hochzeitsfeier als Hochzeitsanzug zu tragen. Er wird meist in den Farben Schwarz oder Dunkelblau gefertigt.
Die Form des Smokings: Das Revers des Sakkos verläuft von der Bauchmitte schräg nach oben und kann mit Seide überzogen sein. Als Alternative bietet sich das Sakko auch mit einem Schalkragen an. Das Auffälligste am Smoking ist jedoch die Hose, denn sie besitzt weder einen Aufschlag noch Bundfalten. Stattdessen sind die Nähte an den Seiten mit sogenannten Galons verdeckt. Heutzutage kann man aber auch Smokingsakkos zu einer Bundfaltenhose tragen.
- Styling-Tipp: Da der Smoking weder in den Kniekehlen hängt noch zu kurz ist, eignet er sich hervorragend für etwas korpulentere Bräutigame. Da die Hose des Smokings allerdings keine Bundfalte besitzt, die optisch streckt, sollten kleine Männer eher eine Bundfaltenhose zum Smoking tragen.
Das Dinnerjacket als Hochzeitsanzug
Das Dinnerjacket ist die perfekte Outdoor-Variante des klassischen Smokings. Traditionell ist das Dinnerjacket weiß. Dazu trägt der Bräutigam sowohl eine Smokinghose als auch ein Smokinghemd. Für eine Hochzeit am Strand oder eine Hochzeit am See ist das Dinnerjacket einfach perfekt.
Die Form des Dinnerjackets: Das Jackett gleicht in der Form der des Smokings. Ebenso wird das Dinnerjacket einreihig getragen. Der untere Saum des Sakkos ist leicht abgerundet und der Kragen kann sowohl ein Revers als auch einen Schalkragen aufweisen.
- Styling-Tipp: Das Dinnerjacket ist besonders für große und breite Männer geeignet, denn die helle Farbe lässt den Bräutigam leichter wirken. Ansonsten können auch kleine, sportliche und gut proportionierte Männer dieses Jackett wählen.
Der Stresemann
Der ursprüngliche Anzug für Politiker ist mittlerweile zum noblen Hochzeitsanzug avanciert, der traditionell bei einer standesamtlichen Trauung getragen wird. Für gewöhnlich ist der Anzug Schwarz und Anthrazit, wobei die Hose schwarz-grau gestreift ist.
Die Form des Stresemanns: Die Hose, die zum Stresemann getragen wird, besitzt keinen Aufschlag, aber eine Bundfalte. Das ursprüngliche Jackett des Stresemanns reicht im Rückenteil bis zu den Kniekehlen. Die vordere Beinpartie ist, anders als beim Cut, teilweise bedeckt. Heutzutage gibt es größtenteils Jacken, die nur mittellang sind, aber dennoch die typisch abgerundeten Ecken vorweisen.
- Styling-Tipp: Da der heutige Stresemann einen relativ schlichten Schnitt aufweist, kann er von den meisten Männern getragen werden. Besonders gut steht er kleinen Männern, denn zum Stresemann gehört heutzutage ein mittellanges Jackett.
Der Cut
Der Cutaway, kurz Cut, ist ein besonders edler Anzug, der als typischer Vormittagsanzug gilt. Daher sollte er traditionell auch nicht mehr nach 18.00 Uhr getragen werden. Meist wird der Cut in den Farben dunkel- bis hellgrau, silbergrau und mit hellen oder dunklen Streifen getragen.
Die Form des Cuts: Das Jackett wird mit nur einem Knopf geschlossen, der sich in Bauchhöhe befindet. Von dort aus verläuft das Revers schräg nach oben, wohingegen der untere Teil des Jacketts in einer fließenden Linie nach hinten verläuft und mit einem bis zu den Kniekehlen reichenden, abgerundeten Rückenteil abschließt. Dadurch bleibt die vordere Beinpartie frei. Die Hose des Cuts wird ohne Aufschlag getragen. Eine elegante Weste in Grau komplettiert den festlichen Anzug.
- Styling-Tipp: Der Cut steht vor allem sportlichen und großen Männern. Ihre vorteilhafte Figur wird durch das lange Jackett hervorragend unterstrichen. Kleine und zierliche Männer sowie Männer mit einem größeren Bauchumfang sollten lieber die Hände von einem Cut lassen.
Der Frack
Der nobelste aller Anzüge ist der Frack. Traditionell wird er wie der Smoking erst am Abend, aber mittlerweile auch für die kirchliche Trauung gewählt. Praktisch an der eleganten Jacke ist, dass man sie auch offen tragen kann, ohne dass man damit die Etikette verletzt. Über die Farbwahl braucht man sich keine Gedanken zu machen, denn ein Frack ist stets schwarz.
Die Form des Fracks: Im vorderen Teil ist der Frack auf Höhe der Taille geschnitten. Der Rückenteil der Jacke endet meist in den bekannten Schwalbenschwänzen, die bis zu den Kniekehlen reichen. Die Hose des Fracks besitzt keinen Aufschlag, dafür aber Galons an den Seitennähten.
- Styling-Tipp: Da die Jacke des Fracks im Rückenteil sehr lang ist, sollten sich kleine Männer eher für einen anderen Anzugtyp entscheiden. Großen und schlanken Männern hingegen steht ein Frack ausgezeichnet. Auch etwas korpulentere Männer können sich für einen Frack entscheiden, denn die Jacke wird gewöhnlich offen getragen.
Edle Materialien für Hochzeitsanzüge
- Baumwolle: sehr hautfreundlich, im Sommer angenehm, hoher Tragekomfort, jedoch knittert sie schnell
- Leinen: bei hohen Temperaturen sehr angenehm, ideal bei einer Hochzeit am Strand, wirkt jedoch schnell unordentlich
- Wollmischung: ideal für eine Hochzeit im Winter, Schweiß wird gebunden und neutralisiert, gröbere Wollarten können Hautreizungen verursachen
- Seide: sehr edel und angenehm im Sommer, zudem besonders hautfreundlich, jedoch sieht man schnell Schweißflecken
- Polyester: höchste Reiß- und Scheuerfestigkeit unter den Faserstoffen, knittert kaum, nimmt jedoch keine Feuchtigkeit auf, sodass die Haut nicht gut atmen kann
- Viskose: günstig, aber leicht verformbar und geringe Haltbarkeit
Der perfekte Sitz beim Hochzeitsanzug
Gerade Schultern und schmeichelhafte T-Form: Vieles kann bei einem Anzug vom Schneider geändert werden, doch die Schulterpartie muss auf Anhieb sitzen. Eine gerade Linie mit etwas Spiel ist ideal, die Naht ist dabei leicht über der Schulter. Für den perfekten Sitz mit maskuliner T-Form ist der Sitz an der Taille ebenfalls entscheidend. Leicht tailliert wirkt besonders lässig. Gerade beim Hochzeitsanzug mit geschlossener Jacke ist es wichtig, dass keine zu enge Form gewählt wird.
Die perfekte Ärmellänge: Die Ärmel sollten ebenfalls Bewegungsfreiheit bieten und bis zum Ansatz des Daumens reichen. Vom Hemd schaut dabei gut ein Zentimeter heraus, so dass auch schicke Manschettenknöpfe durchaus in Szene gesetzt werden können. Für größere Herren gibt es Jacken in Zwischengrößen, während kürzere Längen ebenfalls angepasst werden können. Hierbei sollten natürlich auch Knöpfe oder ähnliches entsprechend versetzt werden, so dass die Änderung am Ende nicht mehr auffällt.
Anliegende Passform beim Revers: Elegante Einstecktücher oder kleine Bouquets setzen das Revers des Anzugs in Szene. Im Nacken sollte es mit dem Kragen des Hemds anliegen und auf der Vorderseite sollte eine Spannungslinie entstehen. Bei den Anproben und dem Anpassen ist weiterhin zu überlegen, ob es sich um einen dreiteiligen Anzug mit Weste oder einem speziellen Schnitt handelt. Am besten wird das Ensemble also gemessen oder gekürzt, wenn das passende Hemd und entsprechende Accessoires und Schuhe ebenfalls gewählt worden sind.
Sitztest für die Hose: Ob Standesamt, Kirche oder anschließende Feier, der Hochzeitsanzug sollte im Stehen und Sitzen perfekt aussehen. So ist die Länge der Hose entscheidend, die auf dem Schuh eine kleine Falte werfen sollte.