Türkische Hochzeit – eine Hochzeitszeremonie voller Bräuche und Traditionen


Zuletzt aktualisiert am 7. Juni 2021 von Hochzeit.com

Türkische HochzeitEine türkische Hochzeit ist alles, aber unter keinen Umständen schlicht. Es gibt viele türkische Hochzeitsbräuche und Traditionen, die auch auf modernen Hochzeiten noch sehr ernst genommen werden. In der Türkei handelt es sich bei einer Hochzeit immer um ein rauschendes Fest, das durchaus auch mehrere Tage andauert. Denn die türkische Kultur definiert eine Trauung als ein gesellschaftliches Ereignis, das von hoher Wichtigkeit ist. Das spiegelt sich in vielen Punkten wider. Es wird nicht nur gefeiert, getrunken und gegessen – auch viele traditionelle Schritte muss das Brautpaar absolvieren, bis es endlich verheiratet ist.

Die Türkische Hochzeit – eine Feier der Superlative

Eine türkische Hochzeit wird sehr groß gefeiert. Es ist nicht selten, dass mehr als 300 Gäste auf der Feier anwesend sind. Dementsprechend reicht keine kleine Halle – die Hochzeit findet meistens in einem Saal statt. Die Organisation ist sehr viel anspruchsvoller als bei einer deutschen Trauung. Nicht nur, dass viel mehr Gäste erscheinen, es gibt auch deutlich mehr Bräuche und Traditionen, die zu berücksichtigen sind. Dazu kommt, dass die türkische Hochzeit in vielen Fällen über mehrere Tage andauert. Bei der Feier selbst gibt es viele Überschneidungen mit einer deutschen Hochzeit. Da wäre beispielsweise der Eröffnungstanz. Auch türkische Paare müssen vor einer Hochzeit einen Tanz lernen, um den Eröffnungstanz zu meistern. Es gibt Musik, Deko und leckeres Essen. Die Torte ist meistens sehr aufwendig – wie schon das Kleid.Türkische Hochzeit

Türkische Hochzeitskleider – eine echte Augenweide

Anders als in Deutschland sind Brautkleider auf türkischen Hochzeiten ganz und gar nicht schlicht. Das türkische Brautkleid zeichnet sich durch aufwendige Verzierungen, Stickereien und Glitzer aus. In der Türkei ist es üblich, dass das Hochzeitskleid sehr elegant und prunkvoll ausfällt. Bei dem Kleid gehen türkische Bräute keinerlei Kompromisse ein. Oftmals wird es sogar extra in Auftrag gegeben, vollkommen unabhängig von den Kosten. Traditionell sind türkische Brautkleider zwar weiß, doch mittlerweile heiraten Bräute in den verschiedensten Farben. Das Kleid darf ein echter Blickfang sein. Dafür sorgen dann auch die vielen Ornamente und Verzierungen, die sich auf dem Brautkleid einfinden. Und ohne Glitzer geht ohnehin nichts. Aber auch sonst spielt die Kleidung auf einer Hochzeit eine wichtige Rolle. Nicht nur die Braut gibt sich viel Mühe, sondern auch die Hochzeitsgäste. Umso eleganter die Kleidung, desto besser. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Verhältnis man zur Braut und zum Bräutigam steht. Bei der Kleidung darf es gerne etwas mehr sein und über das Outfit machen sich Hochzeitsgäste berechtigterweise viele Gedanken. Denn der Dresscode ist wesentlich anspruchsvoller.

Türkische Hochzeit – die wichtigsten Bräuche im Überblick

Ein weiterer Brauch im übertragenen Sinne dürfte vor allen Dingen deutsche Hochzeitsgäste überraschen. Denn bei einer türkischen Hochzeit gibt es keinen Sektempfang und es wird auch kein Wein zum Essen gereicht. Die Feier wird vollkommen antialkoholisch abgehalten, da die meisten gläubigen Türken keinen Alkohol konsumieren.

Viel Geld wird übrigens auch für Fotos ausgegeben. Es ist durchaus üblich, dass ein professioneller Fotograf die gesamte Hochzeitsfeier begleitet und festhält. Manchmal entscheiden sich die Brautpaare zeitgleich für eine Dokumentation auf Video. Den Paaren ist es wichtig, diesen Tag auf würdige Art und Weise für die Ewigkeit zu erhalten.Türkische Hochzeit

Die Geschenkübergabe – eine wichtige Tradition in der Türkei

Glückwünsche und Geschenke dürfen bei einer Trauung selbstverständlich nicht fehlen. Allerdings gibt es bei einer türkischen Hochzeit ein paar Unterschiede. Hier wird dem Brautpaar nämlich nicht einfach ein Umschlag mit Geld überreicht – die Geschenkübergabe findet öffentlich statt. Das ist eine wichtige Zeremonie auf einer türkischen Hochzeit. Die Geschenkzeremonie findet in der Mitte des Abends statt – noch bevor das Paar die Torte anschneidet.

Dafür stellen sich Braut und Bräutigam nebeneinander. Die Hochzeitsgäste bilden eine Schlange, die von den Großeltern und Eltern des Bräutigams angeführt wird. Die Eltern wahren die Tradition und schenken der Braut Gold. Entweder werden alle Geschenke in Körbe gelegt – oder aber an einem roten Band befestigt, welches das Brautpaar um den Hals trägt. Auf vielen türkischen Hochzeiten geht man sogar soweit, dass jedes Geschenk von einem Sprecher kommentiert wird. Er nennt den Namen des Schenkenden sowie die Summe des Geldgeschenks – daraufhin folgt Applaus.Türkische Hochzeit

Der Henna Abend – Junggesellinnenabschied auf Türkisch

In der Türkei gibt es ebenfalls einen Junggesellinnenabschied, doch der unterscheidet sich von einem Deutschen enorm. Bei dem Henna Abend trifft sich die Braut mit ihren Freundinnen und allen weiblichen Verwandten. Die letzte Nacht, die die Braut als Jungfrau verbringt, wird auf traditionelle Weise gefeiert. Es gibt viele Bräuche, die an diesem Abend Anwendung finden. Vor Beginn des Abends geht es aber erst einmal zum Friseur und alle Feiernden lassen sich eine schöne Frisur zaubern. Gefeiert wird der Henna Abend in einem Saal – und speziell zu diesem Anlass gibt es auch ein aufwendiges Kleid. Es handelt sich traditionell um einen „Bindalli“. Dazu trägt sie ein rotes Tuch auf dem Kopf, das mit Pailletten besetzt ist. Dieses Tuch dient dazu, ihre Tränen zu verbergen. Denn an diesem Abend wird signalisiert, dass die Braut ihr Elternhaus verlässt – und das ist eher ein trauriger Anlass. Deswegen werden auch traurige Volkslieder gesungen und es herrscht eine eher gedämpfte Atmosphäre.

Ein bedeutender Moment des Abends ist es, wenn die Hände der Braut mit Henna verziert werden. Henna ist ein grünes Pulver, das zuerst mit Wasser angemischt und dann zu einer dickflüssigen Masse verarbeitet wird. Im Islam hält man Henna für ein Paradiesgewächs, das Glück bringen soll. Es dauert einige Stunden, bis die Ornamente, Muster und Verzierungen auf den Händen der Braut getrocknet sind. Es gibt aber noch eine weitere Tradition. Die Braut öffnet ihre Hände nicht, zuvor verlangt sie von ihrer Schwiegermutter ein Goldstück. Es ist nämlich üblich, dass die zukünftige Schwiegermutter ihrer Schwiegertochter Gold überreicht. Nachdem alle Traditionen und Bräuche zelebriert wurden, steht einem rauschenden Fest nichts mehr im Wege. Oft feiern die Frauen die gesamte Nacht hindurch. Es ist der letzte Abend, an dem die Braut im Kreise ihrer Familie schläft.

Türkische Hochzeit – von der Abholung bis zur Trauung

Die türkische Hochzeit wird von unzähligen Bräuchen und Traditionen begleitet. Am Tag der Trauung erscheint der Bräutigam mit seiner Familie sowie den engsten Freunden beim Elternhaus der Braut. Mit dabei ist auch ein Trommler – der Davul. Manchmal kommt direkt eine türkische Band mit. Sobald alle aus ihren Autos ausgestiegen sind, beginnen sie ausgelassen vor der Tür zu tanzen. Im Anschluss begibt sich der Bräutigam in das Haus. Die Braut sitzt auf ihrem Bett. Die Tür ist verschlossen. Das ist Tradition, denn die Geschwister haben den Schlüssel „verloren“. Der Bräutigam muss nun bezahlen, damit die Tür geöffnet wird. Das passiert erst dann, wenn die Geschwister der Meinung sind, dass der Preis stimmt. Das „Braut abholen“ kann sich somit durchaus über einige Stunden ziehen. Nachdem der Bräutigam endlich zu seiner Braut darf, fahren alle gemeinsam im Autokorso zur Trauung.

Türkische Hochzeit – wer zahlt?

Eine traditionelle türkische Hochzeit unterscheidet sich in vielerlei Punkten von einer deutschen Hochzeit. Das wird oftmals schon im Hinblick auf das Ausmaß deutlich. Türkische Hochzeiten mit mehr als 300 Gästen sind keine Seltenheit. Schnell explodieren die Kosten. Die Frage, wer das zahlt, stellt sich somit automatisch. Traditionell ist es so, dass die Hochzeitsfeier von der Familie des Bräutigams finanziert wird. Wie auch die Möbel für die gemeinsame Wohnung. Mit einer Ausnahme: Die Braut bezahlt das Schlafzimmer. Es ist aber mittlerweile durchaus üblich, dass sich die Familien zusammentun, um die prunkvolle Hochzeit finanziell zu stemmen.

 

FAQ – Häufige Fragen zu: Türkische Hochzeit – eine Hochzeitszeremonie voller Bräuche und Traditionen

Bei einer türkischen Hochzeit ist es so, dass traditionell die Feier von der Familie des Bräutigams bezahlt wird. Ebenso werden die Möbel für die gemeinsame Wohnung von der Bräutigamfamilie finanziert. Die Braut hingegen finanziert das Schlafzimmer für die gemeinsame Wohnung.
Folgenden Ablauf gibt es bei türkischen Hochzeiten:
  1. Der Bräutigam kommt mit seiner Familie und Freunden zu dem Elternhaus seiner Braut.
  2. Die Braut wartet in ihrem verschlossenen Schlafzimmer auf dem Bett.
  3. Der Bräutigam muss für die Türöffnung bezahlen, weil der Schlüssel fehlt. Wenn der Preis stimmt, kann er die Braut abholen und fährt gemeinsam zur Trauung.

4 Responses to “Türkische Hochzeit – eine Hochzeitszeremonie voller Bräuche und Traditionen”

  1. bushra b. sagt:

    Die Henna verzierungen sehen so schön aus 🙁

  2. nacht2309 sagt:

    Sehr kulturreich und ein schöner Artikel dazu!

  3. Rivendell sagt:

    Türkische Hochzeiten sind wirklich wie ein Traum aus Tausend und einer Nacht.

  4. Fatma sagt:

    Üblich ist auch mit einem geschmückten Wagen vorzufahren und laut dabei zu hupen, während in einem anderen Auto die Trauzeugen bzw. andere Gäste hinterherfahren und mit trommeln, etc verkünden, dass heute jemand geheiratet hat. Zumindestens hab ich es immer so bei mir gesehen

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