Wedding Dresses 1775-2014: Ausstellung über Geschichte des Brautkleids


Zuletzt aktualisiert am 7. April 2020 von Hochzeit.com

Wer glaubt, dass Brautkleider schon immer weiß waren, irrt. Denn vor einigen Jahrhunderten waren farbenfrohe Gewänder oder tiefschwarze Brautkleider die Regel. Was sich in den letzten 240 Jahren genau getan hat, zeigt aktuell die Ausstellung  „Wedding Dresses 1775-2014“ im V&A Museum in London. Zahlreiche moderne Interpretationen von namenhaften Designern wie John Galliano oder Vivienne Westwood sind neben historischen Gewändern zu bestaunen.

Wedding Dresses 1775-2014 im Victoria and Albert Museum London

(Bild: © Victoria and Albert Museum, London)

Gegenwart trifft Zukunft in London

Das Victoria and Albert Museum in London feiert noch bis März 2015 die umfassendste und nostalgischste Sammlung von Hochzeitskleidern und Brautmoden seit jeher. Das Faszinierende ist: Die Ausstellung Wedding Dresses 1775-2014 vereint romantisch und glamourös aussehende Brautkleider der letzten zwei Jahrhunderte und aktuelle Designer-Brautkleider von Top-Designer wie beispielsweise Charles James, Vera Wang und Christian Lacroix.

Wedding Dresses 1775-2014

  • Wann: 3. Mai 2014 – 15. März 2015
  • Wo: Raum 40 in V&A Museum in London (Cromwell Road, London SW7 2RL)
  • Preis online: £ 13,40 (rund 16,50 Euro pro Person)
  • Preis vor Ort: £ 12 (rund 14,80 Euro pro Person)

Zu den modernen Highlights der außergewöhnlichen Ausstellung gehören unter anderem das violette Brautkleid von Dita Von Teese für ihre Ehe mit Marilyn Manson sowie das Brautkleid von Gwen Stefani. Zudem enthüllen die Brautkleider spannende Details über das Leben der Träger und bieten zugleich einen intimen Einblick in die jeweilige Zeit und ihre Modeerscheinungen.

Wedding Dresses 1775-2014 im Victoria and Albert Museum London

(Bild: © Victoria and Albert Museum, London)

Zur Geschichte der Brautkleids

Die neusten Brautkleidertrends sind vielseitig und farbenfroh wie die Designer der Londoner Ausstellung zeigen, doch das ist keine Idee des 21. Jahrhunderts. Wie ein Ausflug in die Brautkleidergeschichte zeigt, war beispielsweise Schwarz nicht nur eine Farbe der Trauer.

Der römische Farbtupfer

Schon im alten Rom heirateten römische Frauen ihre Zukünftigen in einem festlichen Gewand mit einem Flammeum. Dieser rechteckige römische Brautschleier verhüllte die Braut bei der Hochzeit vollständig. Ob der Schleier rot oder gelb war, ist umstritten, dennoch deuten antike Quellen darauf hin, dass der Schleier in einem kräftigen Gelb getragen wurde. Außerdem schmückte sich die Braut mit einem Gürtel, der aus einem schwierigen Knoten bestand, den nur der Ehemann entknoten durfte.

Die prunkhaften Kleider im Mittelalter

Vom achten bis 15. Jahrhundert galt das Hochzeitskleid als Statussymbol. Je farbenfroher und prächtiger das Brautkleid, umso höher war die gesellschaftliche Schicht. Diese Kleider bestanden vor allem aus:

  • teuren und edlen Stoffen wie Samt und Seide
  • Verzierungen aus Stickereien und Edelsteinen

Während die reichen Bürger in roten, grünen und blauen mantelartigen Gewändern ihre Hochzeit feierten, heirateten ärmere Bräute in ihren schwarzen Sonntagskleidern.

Das nützliche Schwarze

Mit dem streng katholischen Einfluss des Renaissancezeitalters waren lange schwarze Spitzenbrautkleider mit Schleppe besonders beliebt in Europa. Die Farbe wurde nicht nur aufgrund des Glaubens getragen, sondern auch weil schwarze Kleidung leichter sauber zu halten war und zu mehreren Festlichkeiten getragen werden konnte. Dass man ein Kleid nur zu einem einzigen Anlass trägt, wäre zu damaliger Zeit undenkbar gewesen.

Stil der 1980er und 1990er Jahre Jahre

Weiß setzt sich durch

Weiße Hochzeitskleider wurden erstmalig mit Stehkragen und Halskrause vereinzelt ab dem 17. Jahrhundert entdeckt. Durch die beliebte Kaiserin Sissi eroberte das weiße Hochzeitskleid im 19. Jahrhundert alle Bevölkerungsschichten im Sturm. Dazu trugen Bräute:

  • Hüte mit Federn
  • lange Handschuhe
  • Fächer
  • ggf. Sonnenschirme

Die Goldenen Zwanziger wurden auch mit weißen Brautkleidern sowie Boa und Stirnbändern gefeiert: Cocktailkleider ersetzen das gotische Korsett und auch schmale kurze Kleider waren im Trend. In der Zeit der schrillen 60er Jahre wurden schließlich kurze Brautkleider mit verrückten Accessoires getragen.

Heutige Vielfalt

Spätestens seit der Jahrtausendwende gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Bräute haben dank gelockerter Konventionen die Wahl zwischen klassischen Modellen und ausgefallenen Brautkleidern. Doch anstatt am Hochzeitstag modische Experimentierfreude zu zeigen, verlassen sich die meisten Bräute nach wie vor auf Hochzeitskleider in Weiß in klassischer A-Linie, um sich wenigstens einmal im Leben wie eine Prinzessin aus vergangenen Zeiten zu fühlen.

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