Wer führt eigentlich die Braut zum Altar?
Zuletzt aktualisiert am 19. Oktober 2020 von Hochzeit.com
Der Einzug der Braut in die Kirche ist wohl das größte Highlight. Insbesondere die Braut fiebert diesem Moment entgegen und kann es kaum erwarten, Schritt für Schritt ihrem künftigen Ehemann entgegen zu gehen. Doch alleine ist die Braut bei diesem Gang niemals, denn sie wird immer zum Altar geführt. Wer diese Aufgabe übernimmt, das erläutern wir in diesem Ratgeber.
Wie im Hollywoodfilm – der Vater geleitet die Braut
Hollywoodfilme zeigen immer wieder, wie sich die meisten Bräute ihren Kircheneinzug vorstellen. Sie werden vom Vater geleitet und an den Bräutigam übergeben. Vorgemacht wird das auch oft bei royalen Hochzeiten. In England wurde die Braut von ihrem Vater geleitet und an Prinz William übergeben. Auch bei Kronprinzessin Victoria von Schweden sah es nicht anders aus. Es ist einfach eine romantische Vorstellung, dass die Braut von ihrem Vater an den Altar geführt wird. Allerdings ist das ein Brauch, der hierzulande gar nicht üblich ist.
In Deutschland sieht der katholische Trauritus eigentlich vor, dass Braut und Bräutigam gemeinsam in die Kirche einziehen. Symbolisch soll dieser Gang zum Altar bereits die Zusammengehörigkeit des Brautpaares darstellen. Sie befinden sich gemeinsam auf einem Weg, den sie fortan nur zusammen gehen. Dass der Vater die Braut führt, das ist eher eine Tradition, die aus anderen Kulturen nach Deutschland überschwappte. Und sicherlich auch von Hollywoodfilmen beeinflusst wurde.
Wichtige Fakten zum Kircheneinzug
In der heutigen Zeit dürfen sich Paare über hohen Gestaltungsspielraum freuen. Der Einzug in die Kirche ist damit immer eine individuelle Angelegenheit. Was allerdings niemals abweicht: Die Braut geht immer links vom Bräutigam, dem Vater oder dem Brautführer. Denn so sitzt das Brautpaar später auch vor dem Altar. Erst beim Auszug aus der Kirche drehen sich die beiden und von da an geht die Braut rechts von ihrem Bräutigam.
Den Einzug individuell gestalten
Es gibt zwar eine klare Vorgabe, wer die Braut zum Altar führen sollte, doch generell können Brautpaare diesen Weg ganz individuell gestalten. Sollen weder Bräutigam noch Brautvater den Gang zum Altar begleiten, dann können es auch ganz andere Menschen sein. Viele Bräute entscheiden sich dazu, den Weg alleine zu gehen. Oftmals finden sich aber auch Brüder, Freunde und andere Menschen an der Seite der Braut, die eine wichtige Bedeutung haben. Wer möchte, der kann auch das tun, was Königin Victoria von Schweden als Lösung auswählte. Sie wurde scharf kritisiert, dass sie sich für den Kircheneinzug entschied – das hat in Schweden nämlich keinerlei Tradition. Somit ließ sie sich bis zur Mitte von ihrem Vater geleiten und wurde dort von ihrem Bräutigam empfangen. Gemeinsam legten sie dann den Rest des Weges zurück.
Was hinter der Tradition steckt
Eigentlich handelt es sich um einen Brauch, der eher in Südeuropa verbreitet ist. Dort führt der Vater die Tochter zum Altar und übergibt sie dort dem Bräutigam. Symbolisieren soll dies einen Art Besitzerwechsel. Der Vater übergibt demnach die Tochter, die sein Eigentum ist, an den Bräutigam, den neuen Eigentümer. Diese Symbolik entspricht natürlich keinesfalls den heutigen Ansichten – dennoch wird der Brauch immer noch gerne zelebriert.