Mittelalter-Hochzeit: Heiraten wie Ritter und Edeldame
Zuletzt aktualisiert am 21. April 2021 von Hochzeit.com
Wenn ein Brautpaar für die Hochzeit etwas ganz Besonderes plant und eine Vorliebe für die Epoche des Mittelalters hat, ist ein Fest im Mittelalter-Stil genau das Richtige: Heiraten in edlem Gewand, auf einer Burg oder in einem Schloss mit Hofnarr und Akrobaten bei königlicher Musik. Ein Spektakel ganz besonderer Art, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die Wahl der richtigen Location
Damit die Hochzeit stilecht mit mittelalterlichem Ambiente erfolgt, ist die Wahl eines Schlosses oder einer Burg als Location sehr passend. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass sich das Brautpaar möglichst früh kümmert, weil viele der schönsten Locations häufig bis zu einem Jahr im Voraus ausgebucht sind. Weiterhin sollte das Brautpaar den Ort unbedingt vorher besichtigen und ein Probeessen einplanen, sodass am Tag der Hochzeit alles einwandfrei funktioniert un den eigenen Vorstellungen entspricht. Alternativ zu einer Burg oder einem Schloss kann auch ein Ritterzelt im eigenen Garten oder auf einer Wiese aufgestellt und unter freiem Himmel gefeiert werden.
- BW: Burg Guttenberg
- Bayern: Burg Wernberg
- Berlin: Zitadelle Spandau
- Brandenburg: Burg Rabenstein
- Bremen: Burg Blomendal
- Hamburg: Schloss Reinbeck
- Hessen: Tannenburg
- MV: Alte Burg Penzlin
- Niedersachsen: Burg Hardenberg
- NRW: Sparrenburg
- Rheinland-Pfalz: Ehrenburg
- Saarland: Liebenburg
- Sachsen: Burg Kriebstein
- Sachsen-Anhalt: Moritzburg
- Schleswig-Holstein: Schloss Ahrensburg
- Thüringen: Wartburg
Passende Gewänder in historischem Stil
Zu einer Hochzeit mit mittelalterlichem Flair gehören neben der Location auch die passenden Gewänder. Das Angebot für Mittelaltergewandungen im Internet ist groß, doch auch viele Schneidereien sind auf Gewänder aus Leinen, Baumwolle, Brokat, Samt, Seide, Stickereien und besondere Schnitte spezialisiert. Für die Edeldame gibt es beispielsweise Prachtkleider mit Schnürungen und edlen Borten, Überkleider, Elfenkleider, Höllenfensterkleider und Wikingerkleider.
Als passende Accessoires kommen Umhang, Gürtel, Beutel und Schmuck für Hals, Kopf und Stirn infrage. Der Burgherr kann eine Tunika tragen oder einen Waffenrock mit Hemd. Damit das Outfit auch wirklich authentisch wird, empfehlen sich noch Umhang, Gugel, Armschienen, Gürtel mit Halter sowie Trinkhorn, Lederbeutel und Barett.
Eine authentische Dekoration und Ausstattung
Um die Räume und das Gelände historisch zu gestalten, muss auch für das richtige Dekor gesorgt werden. Hierfür eignen sich beispielsweise besonders Banner in verschiedenen Größen mit Burgmotiven, Holztafeln, Wegweiser, Kaufschilder, Felle, Ritter- und Wikingerschilder, Brustpanzer, Ritterhelme auf Ständern, Plattenhandschuhe, Schwerter oder Äxte, Hellebarden oder Speere und Rüstungen. Für das Brautpaar sollte ein Thron besorgt werden und für die Gäste Stühle, Bänke, Tische und Hocker. Dekorative Truhen vollenden das rustikale Mittelalter-Ambiente. Natürlich sollte das Interieur aus Holz gefertigt sein. Um später, das heißt, sobald es dunkel wird, für angenehmes Licht zu sorgen, eignen sich Feuerkörbe, Laternen aus Holz oder Metall, hängende oder stehende Öllampen hervorragend.
Speis und Trank für die Mittelalter-Hochzeit
Viele der im Mittelalter typischen Speisen werden heute so nicht mehr gekocht bzw. würden heute gar nicht mehr schmecken. Dennoch ist es möglich, ein Ritteressen umzusetzen, das mehr oder weniger daran angelehnt ist. Die Ernährung im Mittelalter war bei wohlhabenden Menschen sehr fleischlastig: Fleisch vom Huhn, Ochsen, Schwein, Wild, Gänse und Wachteln. Doch auch getrockneter Kabeljau, gesalzener Hering und Stockfisch gehörten zur Ernährung. Das Fleisch wurde häufig mit Trockenfrüchten und Nüssen gefüllt und mit Gemüse wie Pastinaken, Kohl, roten Rüben, Lauch und Zwiebeln gereicht. Zum Trinken gab es vor allem Bier, Wasser und Wein. Speisen mit diesen Zutaten können auch heute noch leicht zubereitet werden. Für das Hochzeitsessen bestehen mehrere Möglichkeiten:
- Das Büffet oder das Menü kann direkt vor Ort in Auftrag gegeben werden.
- Eine Bratery kann (zusätzlich) organisiert werden.
- Das Menü wird mithilfe von Literatur selbst gestaltet.
- Es wird ein Koch engagiert, der die vorher ausgewählten Speisen liefert und unterstützt.
Um das mittelalterliche Essen zu vollenden, wird außerdem das entsprechende Geschirr, das aus Ton gefertigt ist, benötigt, wie beispielsweise Teller, Schalen, Schüsseln, Platten, Terrinen, Salzstreuer, Bierhumpen, Krüge, Becher und Besteck mit Holzgriffen. Der Tisch kann schön mit Kerzenhaltern und Efeu dekoriert werden.
Unterhaltung wie im Mittelalter
Für die passende musikalische Untermalung können Spielleute mit mittelalterlicher Musik sorgen, Minne, Metal, barocke Renaissance-Lieder oder neuzeitlich-folkloristische Klänge. Doch auch singende Gaukler und jonglierende Akrobaten sind ein Muss für solch ein Spectaculum im germanischen Stil, um die Gäste zu unterhalten. Ein Höhepunkt einer Hochzeit dieser Art könnten untertags auch ein Ritterturnier und abends eine Feuershow mit Körperfeuer und Feuerschluckern darstellen.
Tipp: Die für eine Mittelalter-Hochzeit benötigten Gewänder, Dekorations- und Ausstattungselemente, können auch über Verleihe im Internet gemietet sowie Bands und Akrobaten online gebucht werden.
Bräuche einer historischen Hochzeit
Einer der traditionellen Bräuche ist das Spalierstehen. Dieser Brauch steht für das gemeinsame Überwinden von Hindernissen und Stolpersteinen im neuen Leben. Oder aber der Ritter überreicht seiner Edeldame einen Orangenblütenkranz, der dann von der Braut als Krone getragen wird, oder einen Strauß aus Kräutern, der Glück und Fruchtbarkeit symbolisieren soll. Auch der Brautbecher stellt einen Brauch dar. Hierbei müssen Braut und Bräutigam versuchen, aus einem Becher in Frauengestalt und einem zweiten drehbaren Gefäß, gleichzeitig zu trinken. Natürlich gibt es auch auf einer Mittelalter-Hochzeit einen Brauttanz zu mittelalterlicher Musik und eine Hochzeitstorte, meist aus Mandeln gefertigt.